Samstag, 17. Mai 2014

800 m bis zum Start

Noch acht Mal schlafen, dann geht es wieder los, Pieps und ich fahren nach Gotland. Was als geruhsame Tour in die Sommerfrische gedacht war, habe ich in den letzten Wochen zu einer spannenden Wildnistour aufgebohrt.



Mit der Stena Germanica starten wir am Sonntag nach Göteborg und weil das Schiff fast vor unserer Haustür ablegt, kommen am ersten Reisetag nur 800 m auf den Tacho.

Für den nächsten Morgen wurde auf Wunsch einer gewissen Maus das große Skandinavische Frühstücksbuffet gebucht, so dass wir schon völlig erledigt sein werden, bevor wir überhaupt in Schweden ankommen.

Von Göteborg durchqueren wir Schweden von West nach Ost, zelten unterwegs einmal, und setzen am nächsten Tag mit der Fähre nach Gotland über.

In Visby angekommen, werden wir unser Zelt an der Ostküste aufstellen und drei Tage lang die Insel erkunden. Wir werden Visby anschauen, nach Färö übersetzen, die Grotte von Lummelunda besuchen und uns die Raukar ansehen, merkwürdig geformte Steinsäulen, die am Strand herumstehen.

Von Gotland geht es auf einer anderen Fährlinie nach Nynäshamn, südlich von Stockholm, wo wir eine Nacht in den Schären zelten. In den folgenden Tagen geht es über Sala, Falun und Mora nach Nordwesten bis in das Gebiet des Kungsleden, wo es nur noch Pampa, Schotterpisten und Einsamkeit gibt.

Für diese Reise habe ich viele interessante Schotterstrecken gesammelt, darunter eine still­gelegte Bahnstrecke, und zu einer Route verknüpft. Diese Pisten sind auf Straßenkarten nicht verzeichnet, so dass ich ein kleines GPS Gerät im Cockpit habe, wie es Geocacher benutzen. Nach dem illegalen Grenzübertritt in Tschechien bin ich ganz begeistert von dieser neuen Möglichkeit, mich in Schwierigkeiten zu bringen.

Was noch?
Den Minikanister mit 1,5 Liter V-Power nehme ich wieder mit. Schweden hat zwar genügend Tankstellen, aber oben am Kungsleden ist das Tankstellennetz dünn und außerdem komme ich auf meiner Route durch die Pampa nur durch wenige Orte.

Und noch etwas ist neu: Ich bin ab von Kettenfett! Der zähe Fettklumpen am vorderen Ritzel und die verschmierten Felgen, die will ich nicht mehr. Ich habe die Kette blitzeblank geputzt und schmiere sie ab jetzt mit klarem Sprühöl. Es wird nachberichtet...

Nach Gotland fahre ich mit dem Mountain Marathon Daune, einem etwas dünneren Sommerschlafsack, in dem ich schon in Schottland ganz prächtig gefroren habe. Auch darüber wird nachberichtet...

Hat jemand das tolle neue T-Shirt bemerkt, das mir eine Freundin geschenkt hat? Das kann man sogar auf Google Earth erkennen, so leuchtend orange ist es. Danke noch einmal dafür, Baby!

Jetzt muss ich nur noch den Einkauf für die Kabinenparty erledigen, die Pieps und ich traditionsgemäß auf jeder Schiffspassage feiern: Gebratener Schweinebauch, Senf, Schokolade und Bier. Noch acht Mal schlafen...

PS: Und ich hab nach 11 Jahren eine neue Hose gekauft, dasselbe Modell, aber diesmal in M und nicht XL...